Muskelschwäche
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Lambert-Eaton-Myasthenisches-Syndrom.de
Lambert-Eaton Syndrom, Lambert – Eaton - Myasthenisches Syndrom, LEMS, LES,
Lambert-Eaton Myasthenic Syndrome, Eaton-Lambert-Syndrom(e),
Myasthenic Syndrome Lambert Eaton, ICD-10 G73.1 (C80+) und verwandte Störungen.
        

  

   

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"Mehrere Faktoren verhindern die genaue Ermittlung der tatsächlichen Häufigkeit von LEMS: Bei Patienten mit einem Karzinom werden die LEMS-Symptome möglicherweise irrtümlich einer Kachexie [Abmagerung], einer peripheren Neuropathie oder den Folgen der (Krebs-) Behandlung zugeschrieben. Bei Patienten, deren Karzinom noch nicht offensichtlich ist, werden die Symptome des LEMS eventuell ohne Erklärung abgetan, wenn während der Untersuchung nur geringfügige Schwäche festgestellt wird, oder sie wird womöglich einer Myopathie, einer Neuropathie oder der Myasthenia gravis zugeschrieben. Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren ist es wahrscheinlich, dass die meisten Patienten mit LEMS undiagnostiziert sind...Die Atemfunktion ist für gewöhnlich eingeschränkt und gelegentlich werden sie mit Atemversagen eingeliefert." 

Quelle:
Donald B. Sanders, Current Diagnosis and Treatment: Pre- and Postsynaptic Immune Syndromes - Lambert-Eaton Myasthenic Syndrome: Diagnosis and Treatment. In: Annals of the New York Academy of Sciences, Bd. 998 (2003), S. 500-508.

LEMS am Beispiel Kristi
Für Kristi könnte hier auch Nicole, Kai, Friedhelm…., vielleicht auch Ihr Name stehen.

Kristi sitzt irritiert auf einer der unteren Stufe der Treppe.

Vor kurzem war es noch kein Problem gewesen, mehrere Stufen auf einmal nach oben in die Wohnung im dritten Stock zu nehmen. Nach dem Ausruhen geht es irgendwie erst einmal wieder – vielleicht bis zum nächsten Treppenabsatz.

Der Wintermantel scheint in letzter Zeit schwerer geworden zu sein, und die Einkaufstüte mit den gewohnten Artikeln sowieso. Der einstmals kurze Fußweg zum Markt um die Ecke scheint immer länger zu werden.

Mit hochgelegten, d.h. per Hand angehobenen Beinen, fühlt Kristi sich vor dem Fernseher hockend im Laufe des Abends wieder „normal“.

Eines Tages scheint der „Fernsehempfang gestört“, zumindest problematisch geworden. Manchmal verdoppelt sich das Bild. Um überhaupt sehen zu können, muss Kristi den Kopf in den Nacken legen. Beim abendlichen Zähneputzen vor dem Spiegel wird klar, woran das liegt: Die Augenlider verdecken einen Großteil der Pupillen. Sieht richtig „unsolide“ aus, die Ursache ist vielleicht Mangel an Schlaf. Oder?

Aber die zunehmende Schwäche in den Beinen und jetzt auch in den Armen! Die Hausärztin wird etwas zur „Kräftigung“ verschreiben können. Denkt sich Kristi jedenfalls.

Besuch bei der Hausärztin

Nach ausreichend erholsamer Wartezeit sitzt Kristi eines Tages der Hausärztin gegenüber, mit frischer Gesichtsfarbe und mächtig „entspannten“ Gesichtszügen. Die Stufen zur Arztpraxis stellten so früh am Morgen kein so großes Problem dar, wie mit Sicherheit später am Tag. Kristi hat diese Tageszeit für den Arztbesuch gewählt, weil die erste Mahlzeit hinauszuschieben war, nämlich für den Fall, dass Blutuntersuchungen „nüchtern“ erfolgen müssten. Zudem wären Hin- und Rückweg – und dann noch anschließend die Treppen hoch in die Wohnung, zu anstrengend gewesen. Aber in diesem Moment, auf dem Stuhl sitzend, fühlt Kristi sich wieder mal „fit“, und es erfordert Mut, von den unerklärlichen Schwächezuständen zu berichten.

Die körperliche Untersuchung, und später das kleine und das große Blutbild, erklären in keiner Weise die geschilderten Beschwerden (Symptome).

„Glauben Sie mir, Sie sind körperlich gesund. Sie sagen, dass Sie sich ausgewogen ernähren und sich regelmäßig an der frischen Luft bewegen. Vielleicht reicht das nicht, versuchen Sie es doch mal mit Muskeltraining im Sportverein.

Kristi unternimmt mehrere Anläufe, um bei erneuten Besuchen in der Hausarztpraxis überzeugender und systematischer von den Beschwerden zu berichten. Damit endlich eine Ursache gefunden werden kann!

Die Ärztin ist sehr freundlich, schaut trotz Zeitdruck nicht auf die Uhr und lässt Kristi „reden“, weil Sprechen für die Seele gut ist… Den Inhalt kennt sie ja. Immer dasselbe.

Kristi bleibt irgendwann beim Sprechen „die Spucke weg“, im wörtlichen Sinne. Schließlich klingt Kristis verzweifelter Appell klebrig und verwaschen. Die Ärztin empfiehlt nun, die Probleme mit einem Psychotherapeuten zu besprechen.

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