|
Nicht jeder Patient mit Muskelschwäche leidet an einer neuromuskulären Erkrankung. Wenn die Beschwerden auf LEMS zurückzuführen sind, ist keine Zeit zu verlieren:
Mindestens jeder zweite Patient hat LEMS plus Krebs.
Eine schnelle Diagnose und sofortige Behandlung insbesondere des Krebses im frühen Stadium sind dringendst
angezeigt.
Die Muskelschwäche beim LEMS ist belastungsabhängig. Die relative (!) Erholung in Ruhe ist typisch für die Erkrankung. Schwere und Ausdehnung können sich jederzeit, u. U. dramatisch, ändern.
LEMS ist keine Infektionskrankheit. Unter keinen Umständen kann sich jemand „anstecken“. Da die Antikörper im Blut kreisen, darf bei LEMS jedoch kein Blut gespendet werden.
Es ist wahrscheinlich, „dass die meisten Patienten mit LEMS undiagnostiziert sind...“
"Mehrere Faktoren verhindern die genaue Ermittlung der tatsächlichen Häufigkeit von LEMS: Bei Patienten mit einem Karzinom werden die LEMS-Symptome möglicherweise irrtümlich einer Kachexie [Abmagerung], einer peripheren Neuropathie oder den Folgen der (Krebs-) Behandlung zugeschrieben. Bei Patienten, deren Karzinom noch nicht offensichtlich ist, werden die Symptome des LEMS eventuell ohne Erklärung abgetan, wenn während der Untersuchung nur geringfügige Schwäche festgestellt wird, oder sie wird womöglich einer Myopathie, einer Neuropathie oder der Myasthenia gravis zugeschrieben. Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren ist es wahrscheinlich, dass die meisten Patienten mit LEMS undiagnostiziert sind...Die Atemfunktion ist für gewöhnlich eingeschränkt und gelegentlich werden sie mit Atemversagen eingeliefert."
Donald B. Sanders, Current Diagnosis and Treatment: Pre- and Postsynaptic Immune Syndromes - Lambert-Eaton Myasthenic Syndrome: Diagnosis and Treatment. In: Annals of the New York Academy of Sciences, Bd. 998 (2003), S. 500-508.
|
|
|
„Es ist wichtig, bei Myasthenia-gravis-
ähnlicher Symptomatik immer auch an
das Lambert-Eaton-Syndrom als
paraneoplastische Entität zu denken.“
(S. Winistörfer et al. 2007)
Das Thymom kommt am häufigsten bei Myasthenia gravis vor.
“Der Serum anti-Titin Antikörper-Test ist hilfreich bei der Diagnose von Myasthenia gravis plus
Thymom.“ Quelle:“Serum anti-titin antibody test is helpful in the diagnosis of MG with thymoma” (Li YF; Zhang JB; Cui LY 2003).
“...in a series of 276 patients, we could confirm the clinical usefulness of measuring anti-titin antibodies for predicting the presence of a thymic epithelial tumour in patients with myasthenia gravis that was significantly better than the conventional anti-striational antibody test.” (Voltz R; Albrich W; Hohlfeld R; Nagel D; Wick M; Kirchner T; Sommer N; Illa I; Kaminski H; Schumm F 2003).
“Susceptibility to MG increases with an increasing number of genetic markers in both thymomatous MG and MG with titin antibodies but not in early-onset MG.” (Amdahl C et al. 2007).
“Titin antibodies occurred more frequently in MGT, especially in MG with epithelial predominant-thymoma, and were correlated with the severity of disease. The levels of titin antibodies were reduced 6 months after thymectomy. The specificity of titin antibodies for the detection of thymoma was higher than that of CT examination in MG with thymoma. These results suggest that titin antibodies could be useful in both diagnosis and follow-up of MG patients with thymoma.” (Chen XJ; Qiao J; Xiao BG; Lu CZ 2004).
“Antibodies to titin were found in sera from 85.7% of MG patients with thymoma (all age groups) and in 58% of nonthymomatous MG with late onset and acetylcholine receptor antibodies.”( Aarli JA; Romi F; Skeie GO; Gilhus NE 2003). |
|
Lambert-Eaton Myasthenisches Syndrom
(LEMS)
1. Krankheitsbild
2. Diagnoseverfahren
3. Diagnostische Fallstricke |
1.
Krankheitsbild
Beschwerden
(Symptome) bei LEMS - mit oder ohne Krebs:
In
erster Linie Muskelschwäche und vegetative (autonome) Störungen,
zu Beginn der Erkrankung oft bemerkbar als
Oberschenkelschwäche/Beckengürtelschwäche und
Mundtrockenheit.
LEMS
ist eine Autoimmunerkrankung (auto = selbst/eigen),
d. h. Autoantikörper(AAK) richten sich gegen körpereigenes
Gewebe. Bei LEMS sind das Antikörper (AK) gegen
Calciumkanäle (CC) vom Typ P/Q am Ende von Nerven, welche
u. a. zu „quergestreiften“ / willensgesteuerten
Muskeln führen.
Funktionstüchtige
CC sind eine (von mehreren) Voraussetzung(en), dass ein
Bewegungsauftrag des Gehirns beim Muskel ankommen und
ausgeführt werden kann.
Das
körpereigene Reparatursystem kann meist nur ungenügenden
Ausgleich für funktionsgeschädigte CC schaffen.
Die
AK greifen am äußersten Ende eines motorischen Nervs (neur-o-)
an, der bis zu dieser Stelle – vorausgesetzt es liegt
keine weitere Erkrankung vor - unbeeinträchtigt den zur
Muskelarbeit erforderlichen elektrischen Impuls des
Gehirns (über das Rückenmark)
weiterleitet.
Die
„LEMS-AK“ attackieren also nicht die Muskeln selbst.
Die Muskeln sind nicht erkrankt. Die Abnahme des
Muskelumfangs beruht auf Mangel an elektrischen Reizen zur
Muskelarbeit.
[Synapse]
Die
LEMS-AK sind nicht die Ursache für den so häufig bei
LEMS feststellbaren Lungenkrebs (SCLC). Im Gegenteil: Es
gibt Hinweise, dass die AK sich gegen Zellen des
Lungenkrebses richten.
Quelle:
P. Maddison et J. Newsom-Davis: Favourable prognosis in
Lambert-Eaton myasthenic syndrome and small-cell lung
cacinoma. The Lancet 1999
LEMS
gehört zur Gruppe der Neuromuskulären Transmissionsstörungen
Wenn
– wie bei LEMS - die Impulsweiterleitung Nerv-Muskel
beeinträchtigt ist, spricht man von einer Neuromuskulären
Transmissionsstörung. Durch sie kommt es zur Schwäche
(Asthenie) des Muskels (My).
LEMS
gehört in die Gruppe der Paraneoplastischen Syndrome (PNS).
PNS sind neurologische Erkrankungen, die - mit für das
jeweilige Syndrom typischen - Tumoren
einhergehen. Bei LEMS handelt es sich dabei fast
ausschließlich um das Kleinzellige Bronchialcarcinom (SCLC),
welches zuweilen auch gemeinsam mit weiteren bösartigen
„Neubildungen“ (malignen Neoplasmen) auftritt.
LEMS
gehört n i c h t zu den
Infektionskrankheiten. Unter keinen Umständen kann
sich jemand „anstecken“. Da die Antikörper im Blut
kreisen, darf bei LEMS jedoch kein Blut gespendet werden.
. Beim Empfänger könnten die Antikörper vorübergehend
zu Muskelschwäche führen – besonders unverantwortlich
bei ohnehin schwerkranken Menschen.
[Schwangerschaft und Geburt]
Die
äußere Berührung mit Blut von LEMS Betroffenen ist
vollkommen
unproblematisch, sollte aber aus anderen – Ihnen
bekannten - Gründen grundsätzlich vermieden werden
(u .a. HIV).
Das
autoimmune LEMS wird nicht vererbt, sondern
individuell im Laufe des – meist
fortgeschrittenen - Lebens „erworben“.
Es
sind bis heute nur rund „zwei Hände voll“ Kinder mit
LEMS bekannt geworden.
Der
Auslöser für das Lambert-Eaton Syndrom ist nicht geklärt.
Der
Vergleich der älteren und neueren Fachliteratur ergibt,
dass anscheinend mehr Männer als Frauen an LEMS
erkranken, der Frauenanteil aber zunimmt. LEMS plus
Lungenkrebs findet sich in sehr viel höherem Maße bei
Rauchern (auch ehemaligen Rauchern). Statistiken belegen:
Der Anteil rauchender Frauen wächst seit vielen Jahren. Möglicherweise
erklärt das die erkennbare mengenmäßige Annäherung der
Anzahl der betroffenen Frauen und Männer – mit Krebs.
LEMS
ist eine sehr selten erkannte (oder selten
diagnostizierte!) Erkrankung. Die Beschwerden werden
von den meisten Ärzten fehl gedeutet.
[Beispiel „Kristi“]
|
2. Diagnose
Zur
eindeutigen Sicherung der Diagnose „LEMS“, bzw. zu
dessen Ausschluss,
sollten alle nachstehend aufgezählten Untersuchungen
durchgeführt werden.
-
Auswertung
der Krankengeschichte (Anamnese),
-
Körperliche
Untersuchung (die so genannte „Klinik“):
Oft wenig ergiebig. Ursache: LEMS ist eine
belastungsabhängige Erkrankung bei bestehender
Grundschwäche. Gegebenenfalls tritt relativ schnell
eine die eigentliche Schwäche maskierende Erholung in
Ruhe ein.
Zu Beginn einer Belastung kann sich die Leistungsfähigkeit
zudem für kurze Zeit bessern (gilt als besonders
typisch für LEMS – s. weiter unten: EMG.
LEMS „fluktuiert“: Die Leistungsfähigkeit
verschlechtert oder verbessert sich u. U. in kürzester
Zeit.
Ebenso kann sich der Schwerpunkt der Muskelschwäche
verlagern.
Die Symptome bei LEMS sind nicht immer
ausschließlich Symptome von LEMS.
-
EMG-Labor:
Elektromyographische Messungen
Für die Auswertung von EMG-Messergebnissen gibt es
(nicht nur) eine Richtschnur, wie LEMS im ausgeprägten
Stadium sich darstellen müsste, in der Praxis sind
die Aufzeichnungen aber nicht immer von den
Untersuchern eindeutig interpretierbar.
Verfahren: Über Elektroden (aufgeklebt oder
„genadelt“) wird eine definierte Abfolge von
Nervenreizen in definierter Stromstärke ausgesandt.
Anhand der aufgezeichneten Muskelantwort können erfahrene
Tester ablesen (und hören!), wie z.B. bei mehreren,
auf einander folgenden, gleich starken Reizen,die
Weiterleitung mit jedem Stromstoß schwächer oder stärker
ausfällt sowie wo genau eine Impulsüberleitungsstörung
ihren Ursprung hat (prae-, inter- oder postsynaptisch).
Bei LEMS ist folgende Besonderheit feststellbar:
Die Kraft eines betroffenen Muskels ermüdet rasch.
Auf dem Bildschirm zeigt sich ein so genanntes
„Dekrement“. Nach Aufforderung, den Muskel für
eine definierte Zeit maximal anzuspannen, nimmt die
Kraft für kurze Zeit zu, manchmal um mehrere Hundert
Prozent - angezeigt
wird ein „Inkrement“.
Unter
der Gabe des Kaliumkanalblockers 3,4-Diaminopyiridin
(3,4-DAP) verbessert sich die Muskelkraft. Im EMG
zeigt sich – dosisabhängig – ein geringeres
Dekrement.
Unter Acetylcholin-Esterasehemmern, eingesetzt bei
Verdacht auf Myasthenia gravis, kann sich auch bei
LEMS eine messbare Erhöhung der Muskelleistung
ergeben, jedoch geringer als mit 3,4-DAP.
-
Chemisches
Labor
Die Suche nach AK gegen spannungsabhängige
Calcium-Kanäle im Patientenblut (AK gegen VGCC Typ
P/Q) trägt zur Sicherung der Diagnose bei.
In
selteneren Fällen sind trotz LEMS keine Antikörper
feststellbar.
Andererseits
sind AK gegen VGCC auch bei anderen Erkrankungen
gefunden worden.
Es
gibt nur einige wenige Labore, die den Assay zur Suche
nach bzw. zur Messung der Anzahl der LEMS-typischen
Antikörper im Blut durchführen.
Vorsicht: Die Methoden können sich unterscheiden und
zu Fehleinschätzungen des Krankheitsverlaufs führen.
Was für Myasthenia gravis (AK gegen Acetylcholin-Rezeptoren) in dem nachfolgenden Zitat festgestellt wird, gilt in Bezug auf die unsichere Vergleichbarkeit der Ergebnisse auch besonders für LEMS, da es unterschiedliche Testmethoden (Assays) gibt:
„Fallstricke bei der Interpretation von ACh-R-Antikörper-Befunden.
Die Qualität, mit der AChR-Antikörper bestimmt werden, kann zwischen unterschiedlichen Labors schwanken.
Deshalb sollten ACh-R-Antikörper
- in einem Labor bestimmt werden, das fortlaufend an Ringversuchen
teilnimmt.
- grundsätzlich immer im gleichen Labor bestimmt werden.
- bei überraschend positivem Befund in einem anderen
Referenzlabor wiederholt werden, um einen falsch-positiven
Befund auszuschließen.“
Quelle:
Wiedemann B, Oschmann P, Reiber H (Hrsg.): Neurologische Labordiagnostik. Thieme 2006 ISBN 3-13-136 591-9.
|
- Die
Suche nach Lungenkrebs
Schon
bei geringstem Verdacht auf LEMS muss sofort und
intensiv nach dem möglichen Vorliegen von Lungenkrebs
gesucht werden: Das kleinzellige Bronchialkarzinom
breitet sich sehr schnell aus und bildet Metastasen.
Bildgebende Verfahren: CT, FDG-PET, Bronchioskopie.
Labor: Krebsmarker im Blut.
Auf Anfrage teilte mir der geschäftsführende Leiter von
DLD Diagnostika GmbH, Dr. M. Deparade, am 25. Juni 2009 auf Anfrage mit:
"...... wir verfolgen die Arbeiten über SOX1-Antikörpern (insbesondere mit der Fragestellung, ob ein SCLC vorliegt oder nicht) mit Interesse. Bis jetzt planen wir aber noch keinen kommerziellen Test dafür"
[Weitere
Auskünfte von Dr. Deparade]
|
3. Mögliche
diagnostische Missverständnisse
Siehe auch Artikel in DGM/Aktuell Wissenschaft und
Forschung
[PDF-Dokument].
Lambert-Eaton-Myasthenisches Syndrom (LEMS) und
Myasthenia gravis (MG) können sich sehr individuell ausprägen:
Krankheitsbeginn und Verlauf entsprechen nicht immer dem
„klassischen“ Bild.
Folgende Untersuchungsmethoden sind diagnoseweisend:
- Anamnese,
- körperliche Untersuchung mit Funktionstests (die so
genannte „Klinik“),
- Chemisches Labor (Antikörper-Titer)
- Pharmakologische Tests mit Auswertung im
- EMG-Labor (elektrische Serienstimulation)
Zusammen angewandt, sichern sie die Diagnose oder
schließen sie aus – meistens..
Augensymptomatik (Okuläre Symptome):
Wie der erfahrene Neurologe bei Oberschenkelschwäche
differenzialdiagnostisch das Lambert-Eaton-Syndrom in Erwägung
zieht, so wird er bei hängendem Augenlid und
Doppelbildern (Bewegungsmuskelschwäche des Augapfels) an
Myasthenia gravis denken. Dahingegen wird im Allgemeinen
zunächst das Lambert-Eaton-Syndrom ausgeschlossen, wenn
die Augensymptomatik als Anfangs- oder einziges Symptom
auftritt. Und doch gibt es Belege für Symptomvarianten
bei beiden Erkrankungen.
Autoantikörper
Ein erhöhter Acetylcholinrezeptor-Antikörper (AChR-AK)-Titer
ist typisch für die Myasthenia gravis; ohne weitere
positive Befunde jedoch kein zwingender Beweis. Es gibt Fälle
mit einem Antikörper-Titer entsprechend demjenigen
Gesunder und sehr selten ohne nachweisbare AChR-AK.
Ein erhöhter AChR-Antikörper-Titer
kommt ebenfalls gelegentlich beim
Lambert-Eaton-Syndrom vor. Und die LEMS-typischen
Autoantikörper gegen präsynaptische Calcium-Kanäle (VGCC)
finden sich auch nicht ausschließlich beim
Lambert-Eaton-Syndrom. Die Fachliteratur liefert
entsprechende Belege wie in der folgenden Studie:
Den höchsten AChR-Antikörper-Titer aller Teilnehmer
einer Studie mit LEMS- u. MG-Patienten plus Kontrollgruppe
(veröffentlicht 2007) wiesen Patienten mit Myasthenia
gravis plus Thymom auf. Bei 3 von den 9 Teilnehmern der
Untergruppe mit Lambert-Eaton-Syndrom fand sich ebenfalls
ein erhöhter AChR-Antikörper-Titer, während die 6
anderen im üblichen Rahmen lagen, oder es waren keine
AChR-Antikörper messbar.
Die Ergebnisse dieser – kleinen - Studie sind
interessant, Sie sind nicht geeignet, als Laie daraus für
sich selbst Schlüsse zu ziehen. Aber sie erweitern
sicherlich das diagnostische Blickfeld von Diagnostikern.
Übrigens ist – meines Wissens - keine Krankheit
bekannt, die irgendeine Begleiterkrankung des
Lambert-Eaton-Syndroms oder der Myasthenia gravis
ausschließen würde. Besonders Autoimmunerkrankungen
vergesellschaften sich „gern“ mehrfach. So kommt auch
das Lambert-Eaton-Syndrom kombiniert mit Myasthenia gravis
vor.(overlap syndrome). Jede Erkrankung kann u. U. eine
andere „maskieren“.
Weitere diagnostische Erschwernisse
Myasthenia gravis ist zu einem erheblichen Prozentsatz
mit einem Thymom verbunden, sehr viel häufiger, als
andere Autoimmunerkrankungen und ganz selten ohne
Vorliegen dieser Erkrankungen. Auch beim
Lambert-Eaton-Syndrom wurde vereinzelt ein Thymom
festgestellt. Einige Thymome (Thymuskarzinome) weisen ein
extrem aggressives Wachstum auf und metastasieren früh.
Die überwiegende Zahl der Thymome ist gutartig.
„Thymuskarzinome .... haben eine besonders schlechte
Prognose...und sind nicht mit paraneoplastischen Syndromen
vergesellschaftet“ (S Gripp, E Bölke K. Orth
2005).
Das Lambert-Eaton-Syndrom und die Myasthenia gravis
sind paraneoplastische Syndrome. Die operative Entfernung
auch eines so genannten “nicht bösartigen“ Thymoms
ist gut begründet.
Pharmakologische Tests mit Acetylcholin-Esterasehemmern
weisen nach, ob (grundsätzlich) eine neuromuskuläre Störung
vorliegt. Tensilon (Edrophonium) i. v. eignet sich
besonders gut, weil es schnell und kurz wirkt, Der
Tensilon-Test ist Standard bei Verdacht auf Myasthenia
gravis. Pyridostigminbromid
(Kalymin, Mestinon), vorwiegend zur symptomatischen
Behandlung eingesetzt, lässt ebenfalls diagnostische Rückschlüsse
zu.
Beim Lambert-Eaton Syndrom jedoch in geringerem Maße.
Noch
immer dauert es im Schnitt 4,5 Jahre, bis zur
Diagnose „Lambert-Eaton Myasthenisches Syndrom“,
allerdings nicht nur, weil nicht immer alle diagnostischen
Möglichkeiten genutzt werden.
|
|
|